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Aus der Gemeindeverwaltung | 05.12.2024 – 19.12.2024
Das Sammelergebnis bei der Haus- und Straßensammlung für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge am 24. November 2024 betrug 1.635,– €. Danke an die Bürger von Erligheim!
Besonders erfreulich ist, dass die Sammlerinnen und Sammler in unserer Gemeinde an den Haustüren der Bürgerinnen und Bürger herzlich empfangen wurden. Dies zeugt von einem hohen Maß an Engagement und Solidarität innerhalb der Erligheimer Dorfgemeinschaft. Die Menschen sind sich der Bedeutung der Arbeit des Volksbundes bewusst und zeigen durch ihre Spendenbereitschaft, dass sie die Anliegen der Organisation unterstützen.
Die gesammelten Mittel fließen in verschiedene Projekte, wie die Instandhaltung von Gräberstätten, die Durchführung von Gedenkveranstaltungen und die Bildung über die Geschichte der Kriege und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Durch die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird nicht nur die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig gehalten, sondern auch ein Zeichen für Frieden und Versöhnung gesetzt.
Insgesamt zeigt das positive Sammelergebnis, dass die Arbeit des Volksbundes in unserer Gemeinde auf großes Interesse stößt und viele bereit sind, sich für ein wichtiges Anliegen einzusetzen. Es ist ermutigend zu sehen, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der Erinnerungskultur und die Pflege von Kriegsgräbern weiterhin stark ausgeprägt ist. Diese erfolgreiche Aktion ist vor allem dem Engagement einiger Sammelgruppen aus Erligheimer Institutionen und Vereinen zu verdanken, die jeweils mit zwei Personen vertreten waren.
Es ist mir ein Anliegen, diese wenigen hier im Text zu erwähnen!
Freiwillige Feuerwehr Erligheim, Verein Kinderhilfe Ghana e.V., SKV Erligheim, NABU Ortsgruppe Erligheim, Männerchor Liederkranz Erligheim, Schwarze Jäger 1799 e.V.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge spielt eine entscheidende Rolle bei der Pflege und dem Erhalt von Kriegsgräberstätten. In einer Zeit, in der der Frieden und das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt wichtiger denn je sind, setzt sich der Volksbund dafür ein, die Erinnerung an die gefallenen Soldaten lebendig zu halten. Diese Gräber sind nicht nur Orte des Trauerns, sondern auch Symbole für den Frieden und die Versöhnung.
Durch die sorgfältige Pflege dieser Stätten wird den Opfern eine würdevolle Ruhestätte geboten, die es den Hinterbliebenen und der Gesellschaft ermöglicht, innezuhalten und zu reflektieren. Der Volksbund fördert zudem die kulturelle Bildung und das Bewusstsein für die Folgen von Krieg, um künftigen Konflikten entgegenzuwirken. Indem er den Dialog über Frieden und Versöhnung anregt, leistet der Volksbund einen wertvollen Beitrag zum Aufbau einer friedlicheren und gerechteren Gesellschaft.
Insgesamt zeigt sich, dass die Pflege von Gedenkstätten und die Arbeit des Volksbundes weit über die reine Erinnerung hinausgehen. Sie sind ein aktiver Beitrag zur Förderung von Frieden, Versöhnung und sozialer Gerechtigkeit.
Lesen Sie Zitate aus den Reden von Jugendlichen aus Europa am 17.11.2024 bei der zentralen Gedenkstunde im Bundestag, wie diese zur Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge stehen: …
ZITAT: Katharina Eckstein, Deutschland … Meine Großmutter verstarb dieses Jahr im August, während ich in Meißen ein internationales Workcamp leitete. Sie ist heute nicht mehr da, aber ich habe ihre mahnende Erinnerung angenommen und mich entschieden, sie weiterzugeben.
Es besser zu machen als vorherige Generationen und Völkerverständigung aktiv zu praktizieren.
Ich hatte nun in diesem Jahr die Ehre, anlässlich der Feierlichkeiten zum D-Day die Flamme der Erinnerung zu tragen. Mit Lenja und Merle, zwei Engagierten des Volksbundes, fuhr ich von Aachen über Brüssel nach Bayeux. Wir übernahmen die Flamme in Aachen, der ersten befreiten Stadt Deutschlands, von vorherigen Generationen. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Kanada, Frankreich und England setzten wir in Bayeux am Vorabend des Gedenktages zum D-Day ein Zeichen der Verständigung. Wir erhellten die dunklen Schatten der Vergangenheit mit unserem Licht.
Meine Generation und ich haben den Zweiten Weltkrieg nicht verschuldet, wir leben scheinbar in Frieden. Die Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs und ihre Mahnungen verschwinden jedoch zusehends. Daher ist es unsere und meine Pflicht, die Erinnerung an jenes Grauen nicht erlöschen zu lassen, auch und gerade nach 80 Jahren nicht!
Somit stehe ich nun hier, am Volkstrauertag, und erzähle Ihnen von einer Reise, die mit der Bombardierung Dürens am 16. November 1944 begann und bis zu mir am 6. Juni 2024 führte. Es ist meine Reise als Kriegsenkelin, Flammenträgerin und junge Engagierte im Volksbund. Die Flamme der Erinnerung weiterzutragen, damit sie nicht erlischt, dies ist mir Privileg und Pflicht zugleich!
ZITAT: Raisa Manolescu, Rumänien … Leider habe ich mich geirrt. Die Illusion meiner Generation und der meinen, in einem Europa zu leben, in dem Frieden eine Selbstverständlichkeit ist, wurde am 24. Februar 2022 zerstört. Dieser Tag markiert nicht nur den Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Er stellt auch den Moment dar, in dem der Krieg für junge Menschen in Rumänien und ganz Europa kein abstraktes Konzept mehr ist, sondern sich zu einer brutalen, konkreten Realität entwickelt, die sich direkt an unseren Grenzen abspielt.
Abgesehen von der Ungewissheit glaube ich, dass dies auch eine Lektion für meine Generation war: Es gibt keine größere Gefahr für Frieden und Demokratie als die Illusion, dass diese Werte als selbstverständlich angesehen werden können. Totalitarismus entsteht nicht aus dem Nichts. Er ist ein Prozess, eine Spannung, die sich Stück für Stück in das politische Klima einschleicht. Der Totalitarismus nimmt unser Vertrauen in die Demokratie und führt in eine Passivität. Er greift an, wenn wir unachtsam sind. Und nie ist unsere Wachsamkeit geringer als dann, wenn wir uns der Vorstellung hingeben, dass wir den Frieden als selbstverständlich ansehen können.
Die Projekte des Volksbundes gaben mir jedoch Hoffnung: Wir jungen Menschen können eine Rolle beim Aufbau einer Kultur des Friedens spielen. Es ist die gemeinsame Arbeit auf Kriegsgräberstätten mit Jugendlichen aus ganz Europa als Freunde, obwohl unsere Vorfahren einst Feinde waren. Diese gab mir die Möglichkeit, nicht nur den Schmerz zu verstehen, den der Krieg mit sich brachte, sondern gab mir auch die Hoffnung auf einen kollektiven Heilungsprozess. An dem meine Generation einen Anteil haben wird.
Örtlicher Beauftragter des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge,
Wolfgang Binder Erligheim